Urin-Teststreifen
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
Ob eine Blasenentzündung im Anmarsch oder bereits im Gange ist, kannst du ganz einfach von zu Hause aus mittels Urin-Teststreifen herausfinden. Sehr oft macht der Hausarzt oder die Hausärztin erstmals genau dasselbe, wenn du mit Symptomen einer Blasenentzündung in der Ordination vorstellig wirst.
Bei einem Urin-Schnelltest wird ein Teststreifen in den Urin getaucht und danach mit den Farbfeldern auf der Verpackung verglichen. Kurz zusammengefasst :
- Urinprobe: Mittelstrahlharn in einem sauberen Becher auffangen. Also zuerst noch ein wenig Harn ins Klo pinkeln, zusammenzwicken, danach spricht man von Mittelstrahlharn. (Tipp 1: Erster Morgenurin enthält die meiste Aussagekraft. Tipp 2: Scheidenbakterien können Urinprobe verunreinigen: Deshalb vor dem Test den Scheidenausgangs- bzw. Harnröhreneingangsbereich mit Wasser reinigen)
- Eintauchen des Teststreifens: Kurz, ca. 1 Sekunde lang, in den Harn eintauchen, dananch überschüssigen Urin mit der Kante des Streifens am Becher abstreifen.
- 60 Sekunden warten bis das Testergebnis ablesbar ist.
- Testergebnis mit Aufdruck auf der Packung (oder Beipackzettel) vergleichen, dokumentieren und auswerten.
Achtung: Teststreifen sind auch nicht unfehlbar und können durchaus mal falsche Ergebnisse liefern (z.B. bei einer extrem hohen Zufur von Vitamin C).
Wenn du mehr darüber wissen möchtest, schau dir am besten das Video von einem Urologen zum Thema Urin-Schnelltest an.
Parameter im Testergebnis auswerten
Wenn die folgenden Parameter außerhalb der in der Packungsbeilage angegebenen Norm sind (durch Farbverlauf des Testfelds beurteilbar), dann deutet das auf einen HWI hin :
- Leukozyten: Leitsymptom entzündlicher Erkrankungen von ableitenden Harnwegen und Nieren, meist mit bakterieller Ursache.
- Nitrit: Eines der wichtigsten Symptome bei bakteriellem HWI, z.B. durch Echerichia coli. Achtung: Ist Nitrit im Morgenharn nicht positiv, dann wird der HWI wahrscheinlich nicht von E. Coli Bakterien ausgelöst .
- Erythrozyten (Hämoglobin): Blut im Urin deutet auf eine Erkrankung von Nieren und Urogenitaltrakt hin.
- Eiweiß (Protein): Erhöhte Eiweißwerte können eine Entzündung der Nieren anzeigen.
- Glucose (Zucker): Glucose im Urin deutet zwar auf keine Blasenentzündung hin, ist aber fast immer ein Hinweis auf Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) und muss ärztlich abgeklärt werden.
Achtung: Die Einnahme von Antibiotika kann zu verfälschten Ergebnissen führen (insbesondere bei Leukozyten und Nitrit). Eine Antibiotikatherapie sollte deshalb mindestens 3 Tage zurück liegen.
Meine Geheimtipps
So habe ich die Teststreifen verwendet:
- Ist etwas im Anmarsch? Die Selbstkontrolle deines Urins zu Hause kann deinen HWI in einem frühen Stadium abfangen und du kannst gleich mit allen Mitteln zurückschießen.
- Verlaufskontrolle bei einer unkomplizierten Blasenentzündung: Bin ich am Weg der Besserung oder ist es an der Zeit (z.B. bei Blut im Urin) eine Praxis aufzusuchen?
- Anti-Hypochonder: Ich hab mir oft weiß Gott was eingebildet, weil meine gesamte Aufmerksamkeit pausenlos auf meine Blase gerichtet war. Ein schönes Testergebnis hat mich sofort beruhigt und aus dem nervigen Gedankenkarussell befreit.
Wenn Leukozyten und Nitrit negativ sind, ist die Wahrscheinlichkeit eines Harnwegsinfektes gering.
Harnteststreifen sollen dich unterstützen, aber bitte mutiere nicht zum Kontrollfreak, indem du täglich, oder sobald du ein kleines Zwicken im Unterleib verspürst, deinen Urin testest.