Ibuprofen gegen Schmerzen

Beschwerden lindern ist tatsächlich die halbe Miete

Ich zucke jedes Mal zusammen, wenn mich die Erinnerung an eine meiner unzähligen Blasenentzündungen wie ein Blitz trifft. Die Schmerzen beim Toilettengang sind wirklich fies, und der schwelende Begleitschmerz dazwischen gleicht einer Folter. Eine Blasentzündung würde ich nicht mal meinem schlimmsten Feind wünschen!

Rückblickend habe ich viel zu wenig Fokus auf Schmerztherapie gerichtet. Ich kämpfte mich meist immer durch, manchmal kürzer, manchmal länger.

Das kommt wahrscheinlich von einem meiner verankerten Glaubensätze, so nach dem Motto: Wenn es nicht wirklich sein muss, dann ja keine Medikamente. Dabei ist es manchmal einfach smarter, dass du hier über deinen Schatten springst und dich einigermaßen von den Qualen befreist.

Du leidest an wiederkehrenden HWIs und selbst zwischendurch (also wenn kein Infekt nachweisbar ist) plagt dich immer wieder ein ungutes Gefühl oder sogar ein leichter, schwer zu beschreibender Schmerz in der Blase? Hier kann es dir eventuell helfen mit Spasmolytika (z.B. Buscopan®*) den gefühlten Schmerz/Phantomschmerz zu "durchbrechen". Ich kann mich noch sehr gut an meine Zeit mit den rezidivierenden HWIs erinnern. Es war, als ob sich der Schmerz schon "eingebrannt" hatte, weil ich buchstäblich nicht mehr wusste, wie sich eine glückliche Blase anfühlte.

Blasenentzündung: Ibuprofen gegen Schmerzen

Gut zu wissen

Die aktuelle S3-Leitlinie (mediz. Leitline der höchsten Qualitätstufe) räumt der symptomatischen Therapie bei leichten bis mittelgradigen Beschwerden eine Bedeutung ein und spricht sich jenseits einer Antibiose für Ibuprofen, Phytopharmaka (pflanzliche Arzneimittel) und D-Mannose aus.

Hintergrund für diese Empfehlung ist eine Studie, die eine dreitägige Therapie mit Ibuprofen (3 x 400 mg) mit der sofortigen Einmal-Fosfomycin-Gabe vergleicht. Das nicht steroidale Ibuprofen schneidet darin nur geringfügig schlechter ab. Mit Ibuprofen waren nach einer Woche 70 % der Frauen beschwerdefrei, mit dem Antibiotikum waren es 80 %.

Eine echte Alternative zu Antibiotika und gleichzeitig eine pragmatische Vorgehensweise, wenn man die zunehmende bakterielle Resistenzentwicklung beobachtet.

Im Schnelldurchlauf

  • Ibuprofen*: Ein Klassiker mit 400 mg Ibuprofen
  • Buscopan®*, Spasuret®*: Spasmolytika senken den erhöhten Tonus der überaktiven Blasenmuskulatur. Ein zweischneidiges Schwert, da es gleichzeitig Blasenentleerungs-Störungen und einige andere Kontraindikationen mit sich bringt.
  • Natron*, Basentabletten*: Wenn du zu keinen chemischen Schmerzmitteln greifen möchtest, kann ein basicher Harn das Brennen in der Blase vermindern. Dosierung nach Bedarf bis Linderung eintritt.
    ACHTUNG: Auf keinen Fall zu viel Natron einnehmen, da es zu erheblichen Nebenwirkungen/Vergiftungen kommen kann.
  • Akupressurmatte*: Lässt den Schmerz in der Blase verblassen und stärkt gleichzeitig den Blasenmeridian. Einfach auf der pieksigen Matte stehen und langsam auf der Stelle treten (wenn du es aushältst).
  • Entspannungstechniken: Versuch alles, der Verkrampfung entgegenzuwirken. Hinlegen, tief in den Bauch einatmen und geführte Meditation gegen Schmerzen einschalten.

FAQ

Schmerzmittel bei Blasenentzündung

Schmerzmittel können deine Qualen bei Blasenentzündung auf jeden Fall mildern. Die medizinische S3 Leitlinie spricht sich für das Schmerzmittel Ibuprofen aus, weil es ebenfalls entzündungshemmend ist. Weiterlesen ...

Nicht steroidale Antirheumatika (NSAR), wie z.B. Ibuprofen und Diclofenac sind schmerzlindernd, fiebersenkend und entzündungshemmend.

Ebenfalls gut wirksam, aber rezeptpflichtig, ist Metamizol (Novaminsulfon®, Novalgin®).

Paracetamol ist schmerzlindernd und fiebersenkend, hat hat keine entzündungshemmende Wirkung.

Bei krampfartigen Blasenbeschwerden helfen Spasmolytika (Buscopan®, Spasuret®).

Bei überaktiver Blase kommen auch rezeptpflichtige Anticholinergika (Spasmex®) zum Einsatz.

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Ohne Chemie helfen z.B. Wärme & Entspannung, Natron* gegen Brennen, eine Akupressurmatte. Weiterlesen ...

Das hängt ganz von der Dosierung, Darreichungsform, der individuellen Empfänglichkeit und der Art der Schmerzen ab.

Für krampfartige Schmerzen gibt es Krampflöser wie Buscopan®*, bei allgemeinen Schmerzen empfehlen sich leichtere Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Metamizol (Novalgin®).

Es spricht aber nicht jeder gleich gut auf ein und dasselbe Schmerzmittel. Weiterlesen ...

Wärme, Ruhe & Entspannung, entzündungshemmende Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Metamizol (Novalgin®), krampflösende Schmerzmittel wie Buscopan® PLUS oder Spasuret®*. Weiterlesen ...

Wärme und Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Metamizol (Novalgin®), krampflösende Schmerzmittel wie Buscopan® PLUS oder Spasuret®*.

Hinweis zur Dosierung: 1 Tablette Ibuprofen mit 400 mg hilt mir bei Blasenschmerzen noch nicht merklich. Ich nehme daher die maximale Einzeldosis von 2 Tabletten je 400mg. Weiterlesen ...

Die Kombination von Antibiotika und Schmerzmittel kann zu unerwünschten Wechselwirkungen führen. Fluorochinolone (alle mit -floxacon endenen Wirkstoffe, z.B. Ciprofloxacin) nicht zusammen mit Entzündungshemmern (Diclofenac oder Ibuprofen) einnehmen. Weiterlesen ...

Opioide Analgetika (Tramadol, Tilidin, Morphin, Oxycodon, etc.) sind Substanzen mit einer morphinähnlichen Wirkung. Bei Blasenentzündung kann ich diese Mittel auf Grund einer Vielzahl an unerwünschten Nebenwirkungen aber nicht empfehlen. Weiterlesen ...

Sehr starke Schmerzmittel aus der Kategorie der opioiden Analgetika. Weiterlesen ...

Krampflösende Schmerzmittel. Spasmolytika werden oft bei einer überaktiven Blase ("Reizblase", "Drangblase") als "blasendämpfendes" Medikament eingesetzt. Weiterlesen ...

Zum Thema "Überaktive Blase" alleine könnte man ganze Bücher füllen. Da sich das Hauptanliegen meiner Webseite dem Thema Blasenentzündung widmet, möchte ich hier nicht ganz so genau darauf eingehen.

Verhaltensänderungen, Blasentraining, Beckenbodentraining, blasenregulierende Medikamente, etc. Weiterlesen ...

Spasmolytika beruhigen die Blase und befreien von dem überaktivem Drang die Blase entleeren zu müssen - aber nicht ohne Nebenwirkungen. Deswegen sollte man bei der Einnahme von Anticholinergika noch ein paar Dinge wissen. Weiterlesen ...

Ibuprofen lindert die Schmerzen und hemmt die Entzündung. Laut einer Studie ist die Einnahme von Ibuprofen und Antibiotika durchaus vergleichbar.

Als sonst gesunde Frau mit leichten bis mittelschweren Symptomen reicht häufig die symptomatische Behandlung mit antientzündlichen Schmerzmitteln aus. Weiterlesen ...

Paracetamol ist rezeptfrei und beliebt, hat aber im Gegensatz zu NSAR (wie Ibuprofen und Diclofenac) keine entzündungshemmende (antiphlogistische) Wirkung. Da bei einer akuten Blasenentzündung die Blasenwand entzündet ist, haben NSAR einen vorteilhaften Doppeleffekt. Weiterlesen ...

Phenazopyridin ist ein Harnanalgetikum und lindert das Brennen, die Dringlichkeit, die Häufigkeit und auch die Schmerzen bei Blasenbeschwerden. Im Handel: Azo Standard, Pyridium, Prodium, Pyridiate, Baridium, Uricalm, Urodine, UTI Relief. Weiterlesen ...

Bei Verträglichkeit ist das entzündungshemmende Ibuprofen zu bevorzugen. Weiterlesen ...

NSAR wie Ibuprofen sind deutlich entzündungshemmend, Metamizol (z.B. Novalgin®) und auch Paracetamol haben keine nennenswerte entzündungshemmende Wirkung.

Bei einer Entzündung der Blase hat ein Schmerzmittel wie Ibuprofen hier noch den positiven Nebeneffekt der Entzündungshemmung. Es gibt aber durchaus Indikation für das rezeptpflichtige Metamizol. Weiterlesen ...

Metamizol ist ein rezeptpflichtiges, schmerzstillendes Arzneimittel mit schwacher anti­entzündlicher Wirkung. Es verursacht weniger gastrointestinale Nebenwirkungen als NSAR wie Ibuprofen und wird auch bei Niereninsuffizienz gerne verordnet. Weiterlesen ...

Buscopan® gehört zur Arzeimittelgruppe der anticholinergen Spasmolytika und wird unter anderem bei krampfartigen Schmerzen der ableitenden Harnwege angewendet.

Buscopan PLUS® kombiniert noch mit der schmerzlindernden Eigenschaft von Paracetamol. Die Meinung von AnwenderInnen ist durchwachsen. Für manche ist es das Mittel der Wahl, andere wiederum berichten von einer kaum spürbaren Milderung der schmerzhaften Symptome. Weiterlesen ...

Die maximale Einzeldosis für Erwachsene sollte höchstens 800 mg Ibuprofen sein (= 2 Tabletten 400 mg IBU-ratiopharm®).

Innerhalb 24h nicht mehr als 2400 mg Ibuprofen (= 6 Tabletten 400 mg IBU-ratiopharm®). Weiterlesen ...

Eine antibakterielle Wirkung konnte bislang nur bei in vitro Studien nachgewiesen werden. Aber es gibt noch andere Gründe, warum NSAR wie Ibuprofen bei Blasenentzündung hilfreich sind: lindern Schmerzen, hemmen die Entzündung. Weiterlesen ...

Eine Studie verglich eine Behandlung mit Ibuprofen versus dem Antibiotikum Fosfomycin. Das Fazit: Mehr als die Hälfte wurde ohne Antibiotika beschwerdefrei.

Ob du zu den Frauen gehörst, die erfolgreich und komplikationsfrei ohne Antibiotika behandelt werden können, ist im Vorfeld immer unklar.

Für mich heißt das, dass ich Ibuprofen als Schmerzmittel und Entzündungshemmer einsetze. Wenn sich in Kombination mit pflanzlichen Arzneimitteln nach etwa 3 Tagen keine Besserung einstellt => ab in die Arztpraxis zur Veranlassung einer Urinkultur und je nach Ergebnis dann ggf. Antibiose. Weiterlesen ...

Im letzten Schwangerschaftsdrittel sind die meisten Schmerzmittel (außer Paracetamol) kontraindiziert.

Info aus den Packungsbeilagen:

  • Paracetamol während der gesamten Schwangerschaft ok
  • Ibuprofen nur im ersten und zweiten Trimenon (bis zur 27. SSW)
  • Acetylsalicylsäure (z.B. Aspirin®) nur in den ersten 12 SSW
  • Metamizol (z.B. Novalgin®) nur im ersten und zweiten Trimenon (bis zur 27. SSW)

Der Liebling Paracetamol wird in einem Artikel der Schmerzklinik Kiel aber durchaus kontrovers beleuchtet. Weiterlesen ...